Yoga-Stilrichtungen

„Yoga ist, wenn die Bewegungen des Geistes zur Ruhe kommen.“ (Yoga-Sutra 1.2.)

Im Yoga gibt es mittlerweile zahlreiche Stilrichtungen, deren Bandbreite von traditionellen Praktiken bis hin zu Fitness-Sessions reichen . Je nachdem, welche Grundvoraussetzungen, Vorlieben und individuelle Ziele du hast, lohnt es sich, sich mit der Vielfalt der Disziplinen vertraut zu machen, um die passende Klasse für dich zu finden.

Die Yoga-Praxis umfasst generell diese Aspekte, u.a.:

  • Körperpositionen (asanas)
  • Atmung (pranayama)
  • Meditation (dhyana)
  • Konzentration (z.B. mudras)
  • Chanten (Mantra-Singen)
  • Reinigungsrituale
  • Ernährung

Durch das begrenzte Zeitfenster einer Yoga-Klasse von 60 bis 90 Minuten liegt der Hauptfokus meistens auf der Übung der Asanas sowie einer Meditationseinheit. Wenn du dich intensiver  mit yogischen Praktiken, wie z.B. Reinigungsritualen oder ayurvedischer Ernährung, vertraut machen möchtest, eignen sich mehrtägigen Yoga-Retreats.

Hier findest du eine alphabetische Übersicht über die gängigsten Yoga-Stilrichtungen und eine kurze Erläuterung dazu:

  • Aerial Yoga / Antigravity-Yoga (Christopher Harrison)

Verbindet Yoga mit Gymnastik, Akrobatik und Pilates. Die Übungen werden in der Luft, in Trapeztüchern baumeln, durchgeführt und erfordern eine gute Körperspannung und Balance.

  • Ashtanga-Yoga (Sri Krishna Pattabi Yois)

Sehr anspruchsvolle, dynamische und kraftvolle Asanas mit fester Abfolge. Eine besondere Atemtechnik sorgt für innere Hitze und wirkt entgiftend.

  • Bikram-Yoga / Hot Yoga (Bikram Choudhury)

Sportliches, kraftförderndes Yoga aus 24 aufeinanderfolgenden Asanas. Die Übungen werden im einem 35-40 Grad warmen Raum durchgeführt, um den Körper durch Schwitzen zu entgiften.

  • Hatha-Yoga (Hatha Yoga Pradipika)

Körperbezogenes Yoga mit kraftvollen Asanas, Atem- und Entspannungsübungen. Wird oft als „ursprüngliches Yoga“ bezeichnet.

  • Hormon-Yoga (Dinah Rodrigues)

Festgelegter Trainingszyklus, um die Hormonproduktion bei Frauen anzuregen.

  • Integraler Yoga (Swami Satchidananda) 

Traditionell orientiertes, eher geistiges Yoga, mit  sanften Körper-, Atem- und Entspannungsübungen sowie Meditation.

  • Iyengar-Yoga (B.K.S. Iyengar)

Kraftvoller Yoga-Stil, der auf die Exaktheit der Körperübungen Wert legt. Die Übenden setzen Hilfsmittel wie Gurte oder Blöcke ein.

  • Jivamukti-Yoga ( Sharon Gannon, David Life)

Moderne Form des Hatha-Yoga mit tänzerischen Elementen und Gesängen. Ziel ist mentale Stärke und Ausgeglichenheit.

  • Kripalu-Yoga (Amrit Desai)

Fließender Yoga-Stil mit Atemübungen und in Gleichmut gehaltenen Positionen. Die Yogis lernen ihre  Stärken und Schwächen zu erkennen und eine eigene Praxis zu entwickeln.

  • Kriya-Yoga (Paramahansa Yogananda)

Alte indische Lehre, die mit Atem-, Körperübungen und Reinigungsritualen die Geisteshaltung schult.

  • Kundalini-Yoga (Yogi Bhajan)

Ausgerichtet auf die Erweckung der Kundalini-Energie am unteren Ende der Wirbelsäule mittels Körper- und Atemübungen sowie Meditation und Chanten .

  • Power-Yoga ( Bryan Kest)

Sehr anspruchsvolle, gehaltene Asanas mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung des Körpergefühls. Die Übenden erhalten mehr Kraft, Balance und Koordination.

  • Sivananda-Yoga (Swami Vishnudevananda)

Klassisches Hatha-Yoga mit ganzheitlichem Ansatz, das Asanas mit Atemübungen, Entspannung, Ernährung und positivem Denken kombiniert. Neben körperlicher Fitness führt er zu mehr Ausgeglichenheit und besserer Stressbewältigung.

  • Vinyasa Flow-Yoga (Vinyasa Krama)

Fließende, schnelle Abfolge von Asanas mit bewusster Atmung, um Meditation in Bewegung zu erreichen. Die Übenden erlangen mehr Präsenz, der Körper erhält mehr Energie.

  • Yin Yoga (Paulie Zink)

Meditative Form des Yoga mit lang gehaltenen Asanas. Der Schwerpunkt liegt auf der Dehnung und Entspannung der Muskeln, Achtsamkeit wird geschult.

Die nachgewiesene positive Wirkung von Yoga auf Körper, Geist und Seele haben dazu geführt, dass er sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Wohl deshalb entstehen immer wieder neue Stilrichtungen, die auch Elemente andere Disziplinen mit einfließen lassen. So hast du die Möglichkeit, etwas Neues auszuprobieren und den Weg für dich zu finden, der zu deiner Persönlichkeit passt.